Rubrics, ein Instrument zur Förderung von Selbstregulation und Selbstbeurteilung

Abstract

Rubrics (Beurteilungsraster) helfen bei der Selbstregulation und Selbstbeurteilung, da Lernziele anhand klarer Kriterien aufgezeigt werden und Lernende sehen, wo sie bezüglich der Zielerreichung stehen. In einem Forschungsprojekt mit quasi-experimentellem Design der Pädagogischen Hochschulen St.Gallen und Zug (CH) wurde in 44 Klassen (5. und 6. Jahrgangsstufe) u.a. Selbstregulation und Selbstbeurteilung bei den Lernenden im Bereich des mathematischen Argumentierens untersucht. Die Hälfte der Klassen nutzte beim Arbeiten an Argumentationsaufgaben und bei der Selbstbeurteilung einen Rubric. Im Fokus stand die Frage, welche Effekte sich bei den Lernenden durch den Einsatz eines Rubrics auf die Selbstregulation und Selbstbeurteilung zeigen. Zusätzlich wurde geprüft, wie nützlich Lernende den Rubric einschätzen und ob es Unterschiede bei Lernenden mit hohen und niedrigen Mathematikleistungen gibt. Die Daten wurden mittels Fragebögen, einer Mathematikaufgabe zur Selbstbeurteilung und einem Mathematiktest zu mathematischem Argumentieren erhoben. Die Auswertungen zeigen u.a., dass die Lernenden der Interventionsgruppe ihre Fähigkeiten zur Selbstregulation nach Ende der Intervention nicht signifikant höher einschätzen als jene der Kontrollgruppe. Sie gaben jedoch an, sich im Unterricht häufiger selbst zu beurteilen. Bezüglich der Genauigkeit der Selbstbeurteilung schätzen sich die Lernenden der Interventionsgruppe nicht signifikant präziser ein. In Bezug auf die Unterschiede zwischen Lernenden mit hohen und tiefen Mathematikleistungen sind die Ergebnisse ebenfalls nicht signifikant. Im Diskussionsteil werden Hinweise für die Nutzung des Rubrics im Unterricht diskutiert.