Peers ins Spiel bringen. Das gemeinsame Spiel der Gleichaltrigen – pädagogische Implikationen für den Elementarbereich
Schlagwörter:
Gemeinsames Spiel, Ko-konstruktive Lernprozesse, Szenisches Spiel, spielpädagogisches Handeln, metakognitives DenkenAbstract
In diesem Beitrag wird untersucht, welche Bedeutung das gemeinsame Spiel unter Gleichaltrigen für das kindliche Lernen hat und wie Kinder im elementarpädagogischen Kontext dabei unterstützt werden können. Der Fokus liegt insbesondere auf dem szenischen Spiel (Brandes, 2008, S. 88ff). Theoretisch wird beleuchtet, wie Kinder im gemeinsamen Spiel Wissen erschließen und durch szenisches Spiel metakognitive Denkfähigkeiten entwickeln. Die Gruppe wird als soziales System (Brandes, 2008, S. 123ff) betrachtet, in dem Selbstbildungsprozesse nicht nur in und durch Gruppen stattfinden, sondern auch die Selbstbildung von Kindergruppen selbst und die relevanten Wirkfaktoren für diesen Prozess untersucht werden. Der Beitrag analysiert die Rolle der pädagogischen Fachkraft im Fantasiespiel und stellt eine spielpädagogische Methode vor, die es Fachkräften ermöglicht, Kindern positive Spielerfahrungen in der Gruppe zu ermöglichen. Das Literaturreview zeigt unterschiedliche theoretische Perspektiven: Während die dänischen Autorinnen Kristina Avenstrup und Sine Hudecek (2019, S. 15) gemeinsame Spielanleitungen für das Fantasiespiel als zentral erachten, beschränkt Ina Schenker (2019, S. 267) die Beteiligung der Fachkräfte auf eine von den Kindern gewünschte Teilnahme. Ditte Winther-Lindqvist (2019, S. 6) betont die aktive Unterstützung des kindlichen Spiels, während Holger Brandes (2008, S. 178) für ein zurückhaltendes Eingreifen und minimale Lenkung plädiert. Auf Basis aktueller Spielforschung (Avenstrup & Hudecek, 2019; Brandes & Schneider-Andrich, 2019; Schenker, 2019) sowie der Praxiserfahrungen pädagogischer Fachkräfte (Avenstrup & Hudecek, 2019) werden handlungsleitende Prinzipien für die Arbeit mit Kindergruppen in elementarpädagogischen Einrichtungen formuliert. Die zentrale Herausforderung für Fachkräfte besteht darin, eine Balance zwischen der Begleitung und der Anregung kindlicher Lernprozesse zu finden, ohne dabei das Wesen des Spiels zu beeinträchtigen.
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